Bandscheibenvorfall,  Blasenentzündung,  Burnout,  Chronisches Fatigue Syndrom,  Epstein-Barr-Virus,  Gürtelrose,  Herpes Zoster,  Histaminintoleranz,  Restless-Legs-Syndrom,  Rückenschmerzen,  Schlafstörungen,  Verdauungsbeschwerden

Interview mit Anne

Liebe Anne, bitte erzähl uns etwas von Deinem Befinden und Deinen Symptomen, bevor Du Deine Ernährung umgestellt hast.

Meine Symptome begannen mit der 2. Schwangerschaft 1999. Heftiges Restlessleg-Syndrom, 10 kg Gewichtszunahme, obwohl ich vorher immer soviel essen konnte wie ich wollte und immer schlank blieb. Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich hatte ich schon immer gehabt und von Kindheit an Hexenschüsse. 2002 kam der erste Bandscheibenvorfall, 2006 der Zweite mit Not-Operation, weil Inkontinenz drohte.

Die Verdauung war schon mein ganzes Leben lang so, dass ich es für normal hielt, nur alle 3-4 Tage Stuhlgang zu haben. Ich hatte einen kleinen unscheinbaren Fleck auf dem oberen Rücken, der unwahrscheinlich juckte. Eine Stelle, an die man kaum herankam. Ich hatte oft Schüttelfrost, wenn ich ins Bett ging. Ich hielt das für irgendwie normal.

Ab dem Tod meines Mannes 2011 wurde mein Zustand schlimmer. Ich habe stark an Gewicht verloren, wog nur noch 48 kg. Der dritte Bandscheibenvorfall kam 2011. Auch plagten mich ein viertel Jahr lang ständige Blasenentzündung, die ich mit diversen Antibiotika behandelte.

Ich war einfach total erschöpft. Aber das schon ich darauf, als Alleinverdienerin mit zwei Kindern und einem nicht abbezahlten Haus zu viel arbeiten zu müssen

2016 folgte der erste körperliche Zusammenbruch. Ich konnte die Muskeln im Lendenbereich oft nicht mehr ansteuern und mich nicht mehr auf den Beinen halten – sie versagten einfach ihren Dienst. Ich lief über einen Monat auf Krücken herum und hatte Angst, dass das jetzt so bleiben würde. Danach ohne Krücken, bei schnellerem Gehen, brachen mir die Beine weiterhin weg. Das hielt ungefähr ein Jahr lang an, bis ich das Gefühl bekam, mich wieder auf meine Beine verlassen zu können.

Die „Unlust“ war heftig, aber mit eisernem Pflichtgefühl ging ich drüber. Wegen der Müdigkeit dachte ich, mir würde B12 und B6 fehlen. Ich aß wieder mehr Fleisch und Fisch, besonders auch viel Schweinefleisch beim Griechen. Außerdem hatte ich mir das Kaffeetrinken und Schwarzteetrinken angewöhnt und ab und zu trank ich einen Wein. Kaffee wurde für mich zu einer Belohnung.

Ich hatte wieder zugenommen und diesmal ließ sich durch Nichts das Gewicht reduzieren. Ich probierte morgens oder abends nichts mehr zu essen. Ich hatte zunehmenden Heißhunger und fühlte mich zuletzt nie satt bei gleichzeitigem Völlegefühl und Dauerblähungen. Zunehmenden Haarausfall hatte ich auch. Büschelweise hatte ich Haare in den Händen.

Ich hatte nach manchem Essen eine Reaktion auf meiner Zunge und bekam tagelang sehr schmerzhafte Blasen am Zungenrand. Erst nach dem Zusammenbruch und endloser Recherche wusste ich schließlich, dass es sich um eine Histaminintoleranz handelte.

Im Januar 2018 wachte ich davon auf, dass ich nicht mehr atmen konnte. Der Körper schien vergessen zu haben wie atmen geht. Ich zwang mich zur Ruhe und es fiel dem Körper wieder ein. Es machte mir Angst. Der Arzt gab mir ein Asthmaspray, das ich aber nie benutzte. Es trat zunächst nicht noch einmal auf.

Meine damalige Beziehung ging im Mai 2018 in die Brüche. Auf der Arbeit mehrte sich ein Wahnsinnsstress. Ich hatte massive Schlafstörungen und das Gefühl, überhaupt gar nicht mehr zu schlafen und ich träumte auch nicht mehr.

Der juckende Fleck war inzwischen unter die Schamhaare gewandert und juckte dort furchtbar vor sich hin.

Wann hast Du zu Anthony William gefunden?

Das Buch von William kam im Mai 2018 zu mir. Ich war höchst interessiert, dachte aber, das meiste hätte mit mir nichts zu tun. Das Kapitel mit der Erschöpfung las ich etwas genervt, weil ich meinte, mich darin nicht wiederzufinden. Aber bei der Nebennierenschwäche, da wurde ich hellhörig, weil ich ja nicht mehr schlief und träumte. Ich besorgte mir alle beschriebenen Nahrungsergänzungen dafür, machte die 28-Tage-Kur, begann mit Selleriesaft und Obstsalat mit Wildheidelbeeren. Nach 4 Monaten begann ich wieder zu träumen, der Schlaf wurde besser.

Wie ging es weiter?

Bezeichnend war, dass ich mich während meines Sommerurlaubs 2018 nicht erholt hatte. Ich ging trotzdem wieder zur Arbeit. Ab September 2018 bekam ich heftige Knochenschmerzen in den Fingerendgelenken und Handgelenks- und Handballenschmerzen. Ich kaufte mir eine ergonomische Tastatur. Es half nichts.

Auch nahm ich wahr, dass ich nicht mehr zuhören konnte, was ich mein Leben lang sehr gut gekonnt hatte. Ich bekam ein seltsames Augenzucken, sobald ich jemanden fokussierte – sehr nervig. Es nahm extrem zu, wenn ich zuhören sollte. Es war mir nicht mehr möglich, Besprechungen zu folgen. Ich wurde noch vergesslicher als ich es sowieso schon war.

Mein Blick veränderte sich, ich konnte nicht mehr richtig sehen. Ich sah verschwommen und irgendwie eingeschränkt. Ich hatte Dauerrückenschmerzen und trug nur noch flache Schuhe. Ich schleppte mich zur Arbeit.

Rückblickend kann ich sagen, dass die Fähigkeit zu reflektieren über sich selbst völlig verloren ging. Ich hatte ein Jahr zuvor im Rahmen meiner Personalratstätigkeit eine Fortbildung zum Thema Burnout besucht. Eigentlich wusste ich darüber Bescheid. Es half mir nichts, weil ich das Gehörte nicht mit mir in Verbindung bringen konnte.

Nach einem 14-tägigen sehr erholsamen Herbsturlaub 2018 war ich nach 3 Stunden auf der Arbeit so erschöpft, als ob der Urlaub nicht stattgefunden hatte. Nach einer Woche bekam ich eine offene Gürtelrose an der Stelle, wo seit Jahren der Rücken geschmerzt hatte und wo ich die Muskeln 2016 nicht mehr hatte ansteuern können.

Hattest Du bis dahin schon alle No-Foods aus Deiner Ernährung gestrichen?

Nein – noch nicht ganz. Zu den Nahrungsergänzungen für Nebennieren kamen jetzt noch alle Nahrungsergänzungen für die Gürtelrose hinzu. Ich aß viel Salat, Selleriesaft und jeden Tag Obstsalat mit Blaubeeren, trank aber immer noch Kaffee, aß meine geliebten Dinkelkrüstchen mit Emmentaler, jeden Morgen mein Croissant und ging mit den Kollegen mittags beim Asiaten essen, wo ich immer öfter meinen Salat verzehrte, um kein Glutamatessen zu mir zu nehmen.

Ich verzichtete komplett auf Zucker wegen der Gürtelrose. Der Zucker verschlimmerte die sofort. Die offene Gürtelrose heilte ab, ein heftiges Jucken blieb. Es war das selbe Jucken wie dieser Fleck, der mich nun schon ein Jahrzehnt lang begleitet. Unter den Schamhaaren war er nun verschwunden. Ich ging eine Woche später wieder zur Arbeit.

Im Dezember stellte ich eine Überlastungsanzeige, die Arbeit war nicht mehr zu schaffen. Ich wachte nachts oft auf mit Panikattacken und Adrenalinschüben und lag dann stundenlang wie im inneren Gefechtsfeuer, dem ich mich ausgeliefert fühlte.

Am 1. Urlaubstag kurz vor Weihnachten begann ich zusammenzubrechen. Nichts ging mehr. Die Gürtelrose kam als Nervenschmerzen zurück, was mir Panik machte. Ich erhielt Aciclovir oder so ähnlich. Familie und Freunde kümmerten sich um das Weihnachtsfest. Ich zog noch das Silvesterretreat irgendwie durch, anschließend brach ich komplett zusammen.

Damit einher ging eine extreme Nackensteifigkeit, ich konnte meinen Kopf nicht mehr heben, dazu die üblichen starken Schmerzen im unteren Rücken, eine Art Grippegefühl und schließlich eine Erschöpfung, die mich die nächsten 6 Wochen ans Bett fesselte und jeden Gang zum WC wie eine Himalaja-Besteigung empfinden ließ.

Es war ein Prozess von mehreren Tagen, einzusehen, dass ich nicht mehr arbeiten gehen könne und den Arbeitgeber darüber in Kenntnis setzen musste.

Die Gürtelrose brach immer wieder aus und meldete sich durch heftigstes Jucken und vereinzelte Bläschen. Das Pharmamittel hatte das Jucken fast beseitigen können, ich wollte es gerne weiternehmen, aber die Ärztin wollte es mir nicht weiter geben (zum Glück, wie ich später erfuhr) und verwies auf einen Psychiater.

Die Sache mit den Augen wurde zu einem heftigen, schmerzhaften Augendruck und Kieferndruck. Ich bekam Muskelschmerzen an diversen Stellen, hauptsächlich im Beckenboden. Zu den Knochenschmerzen der Fingergelenke kamen auch die Zehengelenke hinzu. Ich hatte heftige Schüttelfrostattacken.

Ich konnte wegen Augendruck und Erschöpfung nicht mehr Autofahren und musste zu den Ärzten gefahren werden. Meine Atmung wurde noch flacher als sonst. Mir wurde oft schwindelig, manchmal bis kurz vor einer Ohnmacht. Mein Erinnerungsvermögen schien wie vernichtet, ich bekam meine Anamnese nur mit Hilfe meiner Freundin zusammen unter größter Anstrengung und Schweißausbrüchen.

Dauerhalsschmerzen stellten sich ein. Ich hatte starke Wortfindungsstörungen. Jeder Kontakt mit anderen war mir eine unglaubliche Anstrengung und führte zur Symptomverschlechterung. Ich vermied Kontakte. Ich ließ weiterhin meine zweimaligen Singveranstaltungen pro Monat stattfinden. Das Singen mit anderen war kräftemäßig ein Nullsummenspiel und gab mir so viel Energie wie es mich kostete.

Weil mir mein Hausarzt nicht glaubte und mich Ende Januar 2019 nicht weiter krankschreiben wollte, führte der dadurch verursachte Stress zur nächsten Stufe der Verschlimmerung.

Ich würde sagen, es war jene Stelle, von der AW sagt, das gesamte Nervensystem wird besetzt. Mein ganzes System hatte einen schmerzhaften Druck im Körper. Die Nerven lagen komplett blank, ich hatte einen Schmerz im Rumpf, den ich erst später erkannte als Neuralgie interkostal. Ich war irre geräuschempfindlich und schlief, wenn überhaupt, nur noch mit Ohrenstöpseln. Diese aber führten wiederum zu Ohrentzündungen.

Der Druck in Augen, Kiefer und Kopf war extrem. Im Körper pulsierende Nervenschmerzen und ein Vibrieren, brennende Nervenschmerzen von Kopf bis Fuß – es fühlte sich an wie eine Art Nervenflächenbrennen.

Ich schlief drei Wochen nicht mehr. Ich hatte extremes Herzrasen und solch einen Druck im Kopf, dass ich einmal ins Krankenhaus fuhr, weil ich Angst hatte, einem Schlaganfall oder Herzinfarkt nahe zu sein. Aber es wurde nichts gefunden. Deshalb ordnete ich die Symptome als ungefährlich ein und ignorierte sie.

Außerdem bekam ich alle möglichen Allergien auf Nahrungsmittel wie Tomaten, Sellerieknollen, Fenchel, Erdbeeren und viele andere, die mir jetzt nicht mehr alle einfallen. Das Essen davon führte immer zu diesen schmerzhaften Blasen am Seitenrand der Zunge. Zu dieser Zeit diagnostizierte mein Psychiater schweres Burnout-Syndrom.

Aber immer noch nicht brachte ich die Begriffe „Burnout“ und „Erschöpfungssyndrom“ zusammen. Immer noch nicht traf das AW-Kapitel Erschöpfung auf mich zu. Ich konzentrierte mich auf die Gürtelrose, von der ich annahm, dass sie sich auf mein ganzes System ausgebreitet hatte und die hauptsächlich ohne äußeren Ausschlag auftrat.

Langsam begann ich mit der Ernährung konsequenter zu werden, reduzierte Milchprodukte und Fette und ließ viele No-Foods weg. Ich aß aber immer noch mein Dinkelkrüstchen mit Käse. Ich hoffte, dass die Blaubeeren im Obstsalat ausreichen würden. Bis Ende März gab es keine gravierende Verbesserung und die Symptome waren Dauerzustand.

Wow, das klingt wirklich wie ein Alptraum. Bist Du dann an einen Punkt gekommen, wo Du konsequent die No-Foods gestrichen hast?

Eine Symptomverschlechterung durch falsches Essen konnte ich erst wahrnehmen, als der Dauerzustand überging in zeitweilige Schübe mit Anfang und Ende. Mehr noch: Später konnte ich erkennen, dass das Falsche zu essen schwere Schübe auslöste. Mein letztes Dinkelkrüstchen mit Käse muss ich im Mai 2019 gegessen haben. Anschließend stellte ich komplett und streng um auf AW.

Es gab drei gravierende Heilungsgeschehen. Die erste Erfahrung war mit einem Heilungsfrequenzgerät, welches mir nach einer Anwendung gegen EBV dauerhaft ca. 40% meiner Energie zurückgab. Auch fand ich heraus, dass ich mit täglichen, sehr hohen Dosen Vitamin C meine Schübe runterregeln konnte. Auch verschwanden meine Rückenschmerzen im Ischias. Dadurch registrierte ich, dass es sich um eine Entzündung handelt und kein Gelenkverschleiß ist. Eine Entzündung durch das Herpes Zoster Virus.

Ab August 2019 verzichtete ich streng auf jegliches Fett. Das war das dritte gravierende Heilungsgeschehen. Das ganze Symptomgeschehen flachte allmählich ab, die Schübe gingen nicht mehr ineinander über, sondern bekamen tagelange Pausen zwischendurch.

Abgesehen von meiner Kreta-Reise ernährte ich mich ein halbes Jahr lang komplett fettfrei. Mein Zustand nach Kreta war nahezu symptomfrei.
Ich hoffte, ab Januar 2020 wieder arbeiten gehen zu können. Nach meinem Urlaub gab es einen heftigen Streit mit der Krankenkasse, der mittels Anwaltseinsatz für mich gewonnen wurde. Das stresste mich so sehr, dass ich einen heftigen Rückfall bekam.

Erstmalig recherchierte ich meine Diagnosen auf dem Krankenschein und sah, dass dort CFS diagnostiziert war. Erst jetzt begann ich nach CFS/ME, dem chronische Fatigue-Syndrom, zu recherchieren und besorgte mir alle Nahrungsergänzungsmittel laut AW hierzu.

Im Februar 2020 ließ ich die Gürtelrose hinter mir. Einige Schmerzen hörten auf oder wurden selten. Dadurch konnte ich das erkennen, was hinter der Gürtelrose lag: CFS/ME. Das Nervenbrennen schien mir anders zu sein als das von der Gürtelrose. Sanfter irgendwie. Nicht so stechend. Die Neuralgie intercostal verschwand. Das Ischiasjucken blieb Monate weg, Bläschen bildeten sich keine mehr.

Im Mai 2020 absolvierte ich gleich zweimal hintereinander die 3-6-9 Leberreinigung und war symptomfrei. Es hielt nicht lange. Ich machte eine weitere Leberkur – wieder Symptomfreiheit. Und wieder nach einer Woche begannen die Symptome erneut. Teilweise hatte ich zu dieser Zeit tagelang und später wochenlang Pause zwischen den Schüben, auch wenn kein Tag ohne irgendein Symptom verging.

Die Kombination der Williamschen Ernährung mit dem Frequenzgerät ist für mich sehr wichtig. Denn das Gerät nimmt mir immer wieder die Schmerzen weg, das ist einfach großartig. Ich musste nur die richtigen Anwendungen für mich finden. Dazu habe ich viel recherchiert und gedanklich kombiniert zwischen den Bluttests, dem schulmedizinischen Wissen und Williams Angaben. Das Frequenzgerät alleine würde bei meinem Krankheitsbild jedenfalls nicht funktionieren. Es ist viel zu komplex und zu tiefgreifend.

Die Basis ist für mich die Ernährungsform, die schließlich irgendwann zu einer stabilen Heilung führen wird.

Gibt es etwas, das Du der Welt bezüglich AW mitteilen möchtest?

Für mich gibt es keinen größeren Segen, als das Wissen von oder durch Anthony William. Und vielleicht noch ein Hinweis: Wenn die Symptome verschwinden, neigt man dazu, sich wieder ungute Nahrungsmittel zu erlauben, auf die man lange verzichtet hat. Man liebt sie vielleicht so sehr, dass der Gedanke, sie für immer loszulassen, sehr schwer fällt. Den ersten Tag geht es gut. „Prima“ denkt man,“ ich bin geheilt“ und prompt isst man es am zweiten Tag gleich nochmal. Es geht jedenfalls nicht gut und die Symptome kehren zurück.

Ich gewöhne mich ganz allmählich an den Gedanken, dass diese Ernährungsweise die normale für mich wird und etwas wie eine Pizza eine sehr, sehr seltene Ausnahme sein wird… irgendwann einmal.

Das ist ein guter Tipp. Danke Anne für Deine Offenheit und weiterhin gute Besserung.

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